
Die Stadt Dachau entfernt vom 24. bis 26. März die Saatkrähennester in der Ludwig-Ernst-Straße. Durch die Maßnahme erhofft sich die Stadt, die Belastung durch die Vögel reduzieren zu können. Dabei ist sie auf die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger angewiesen: Bitte beachten Sie die Halteverbotsschilder. Sobald die Stadt in einem Bereich fertig ist, werden die Parkbuchten wieder freigegeben.
Wissenschaftlich werden die Maßnahmen vom Landesamt für Umwelt (LfU) begleitet, mit welchem gemeinsam ein Konzept erstellt wurde. Dieses wurde von der Höheren Naturschutzbehörde, der Regierung von Oberbayern, genehmigt. Bitte informieren Sie auch Nachbarn, die diese Information nicht lesen könnten.
Weitere Informationen zur Saatkrähenproblematik und Vergrämungsmaßnahmen finden Sie in dieser Medieninformation von Anfang März:
Medieninformation: Maßnahmen zur Vergrämung der Saatkrähe
Die Stadt Dachau wird in den kommenden Wochen im Rahmen eines Pilotprojekts versuchen, Saatkrähen zu vergrämen. Es kommen Vergrämungsmaßnahmen zum Einsatz, die über das übliche Maß hinausgehen, einschließlich letaler Maßnahmen, d. h. die Tötung von Tieren. Das Projekt wird vom Landesamt für Umwelt (LfU) begleitet, mit dem das Konzept gemeinsam erstellt wurde. Die Maßnahmen wurden von der höheren Naturschutzbehörde der Regierung von Oberbayern genehmigt.
Bei den letalen Maßnahmen handelt es sich um die Tötung einer beschränkten Anzahl an Einzeltieren, um zu erkunden, ob dies eine vergrämende Wirkung auf andere Saatkrähen hat. Diese Maßnahmen haben nicht zum Ziel, eine Reduktion der Saatkrähen zu bewirken, sondern sollen wissenschaftliche Erkenntnisse darüber bringen, durch welche Maßnahmen der größtmögliche Vergrämungseffekt entsteht.
In den vergangenen Jahren ist an zahlreichen Stellen in Dachau die Population der Saatkrähe zu einer großen Belastung für die Bürgerinnen und Bürger geworden. Die der Stadt Dachau bisher genehmigten Maßnahmen führten nicht dazu, die Zahl der Saatkrähen zu reduzieren. Im Gegenteil, die Zahl der Brutpaare stieg von Jahr zu Jahr weiter an: 519 Brutpaare im Jahr 2022, 743 im Jahr 2023 und 832 Brutpaare im Jahr 2024. Zum Vergleich: Im Jahr 1955 wurden in ganz Bayern etwa 600 Brutpaare gezählt. In der Folge wurde die Saatkrähe besonders geschützt. Dies bewirkte, dass sich die Population bis 2008 auf rund 5.500 Brutpaare erhöhte. Seitdem stieg sie auf mittlerweile 19.622.
Oberbürgermeister Florian Hartmann zeigt sich zufrieden damit, dass die Stadt nun weitere Maßnahmen ergreifen darf. Hartmann: „In Dachau gibt es mittlerweile mehr Brutpaare als vor 70 Jahren in ganz Bayern. Die Saatkrähe ist damit an vielen Stellen in Dachau zu einer großen Belastung für die Bürgerinnen und Bürger geworden. Es ist gut, dass die Regierung von Oberbayern uns nach langem Drängen nun endlich das Ergreifen weiterer Maßnahmen genehmigt hat.“ Angesichts der immens hohen Anzahl der Saatkrähen in der Stadt empfindet OB Hartmann das Vorgehen als legitim. „Es sind einfach zu viele. Von einer gefährdeten Art kann nicht mehr gesprochen werden.“
Die nun genehmigten Maßnahmen gelten bis Frühjahr 2026. Danach wird deren Wirkung wissenschaftlich analysiert.
Auch die Bürgerinnen und Bürger können einen Beitrag dazu leisten, dass sich die Saatkrähe in der Stadt nicht noch weiter vermehrt:
- Krähen nicht füttern. Fütterung führt dazu, dass die Tiere schwieriger zu vergrämen sind. Außerdem sind die Vögel durch die Zufütterung im Stande, mehr Eier zu legen und auszubrüten, wodurch die Population weiter vergrößert wird.
- Mitbürgerinnen und Mitbürger darauf hinweisen, Fütterungen zu unterlassen.
- Bei Entdecken von ausgebrachtem Futter dieses entfernen oder die Stadt (Stadtgrün und Umwelt, 08131/754880, stadtgruen@dachau.de) kontaktieren, damit die Futterstelle gesäubert wird.
- Darauf achten, dass Essensreste ordnungsgemäß in den dafür zur Verfügung stehenden Mülleimern entsorgt werden.