Die Schatten in der Natur sind im Herbst violetter und im Sommer blau.
Mitschrift von Amanda Tröndle-Engel zum Malunterricht bei Adolf Hölzel.
Kurs in Dachau, ca. 1904/1905
Der Solothurner Oberrichter-Witwe Amanda Amiet-Engel genügt es nicht mehr, das Malen als angenehmen Zeitvertreib zu betreiben. Die Kunst soll ihr Beruf werden. Trotz finanzieller Engpässe und familiärer Pflichten zieht sie 1904 in den Künstlerort Dachau. Sie bezieht ein Dachzimmer bei Familie Gschwendtner in der Frühlingsstraße 7 und geht unter die „Malweiber“: Im Mal- und Zeichenunterricht bei Adolf Hölzel will sie die neue Art des Sehens und des Malens erlernen. Mit Malrucksack und Staffelei ausgestattet wandert sie über die Dachauer Moorlandschaft, immer auf der Suche nach Motiven: die hellen Birken, die dunklen Torfstiche, die vielen Wasserläufe. Sie erkämpft sich allseitige Anerkennung als eigenständige Künstlerin. In dieser Zeit lernt sie auch den 22 Jahre jüngeren Künstler Oskar Tröndle kennen und lieben. Doch gesellschaftliche Konventionen und die Missbilligung der Familien stehen ihrer Verbindung im Weg.
Mara Meier (geboren 1959 in Zürich) arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Zentralbibliothek Solothurn mit Spezialgebiet Alte Drucke. Sie ist Mitglied des interdisziplinären KünstlerInnen-Kollektivs „Trop cher to share“. Ihre literarischen Texte erscheinen in Zeitschriften und Anthologien. 2021 veröffentlichte sie den Erzählungsband „Vorläufig: Prosatexte“ (eFeF-Verlag). Das Buch „Im Schatten sind die Schatten blau“ (Zytglogge Verlag) ist ihr erster Roman.
Veranstaltungsort
Stadtbücherei Dachau
Max-Mannheimer-Platz 3
85221 Dachau
Einlass zur Lesung ab 19.00 Uhr
Eintritt
Preis: 9,00 EUR
Karten im Vorverkauf am Kassenautomaten in der Bücherei-Hauptstelle und am Veranstaltungstag ab 19.00 Uhr an der Abendkasse.
Veranstalter
Stadtbücherei Dachau
Max-Mannheimer-Platz 3
85221 Dachau